Kunst und Antiquitäten in Duisburg

Kunst und Duisburg ist auf den ersten Blick nicht sofort als eine passende Kombination erkennbar. Duisburg als wichtiger Bestandteil des Ruhrgebiets mit dem größten Binnenhafen der Welt ist per se eine Arbeiterstadt, in der die Kunst einen eher untergeordneten Lebensaspekt darstellt. Doch wie auch sonst im Ruhrgebiet durch die Stilllegung der Bergwerke und zunehmende Übernahme der alten Gebäudekomplexe durch den Kulturbereich große Umstrukturierungen stattfinden, lassen sich auch in Duisburg selbst einige Tendenzen hierzu erkennen. Doch dies geschieht nicht nur durch die Stadt allein, man erlebt sich auch hier weiterhin als einen wichtigen Teil des Ruhrgebietes und wird durch andere Städte bei diesem Prozess unterstützt. Allen voran kommt dieser Support aus der Folkwang-Stadt Essen. Das geschieht nicht nur durch Zusammenschlüsse bei wichtigen Universitäten, sondern auch im Kunst- und Kulturbereich wie bei dem an die Folkwang Universität der Künste angeschlossenen Campus Duisburg, in dem wichtige Disziplinen der klassischen Musik gelehrt werden. Es müssen sich wohl auch

wieder mehr künstlerische Persönlichkeiten aus dieser Stadt herausbilden, die den kulturellen Wert von Duisburg prägen können. Man kann zwar auf den bekannten Opern- und Operettensänger Rudolf Schock und die Bildhauergröße Wilhelm Lehmbruck zurückblicken, jedoch finden sich in dieser Liste keine Vertreter einer kommenden, jüngeren Generation. Zumindest lässt sich in der aktuellen Zeit auf den Stand-up-Comedian Markus Krebs verweisen, der wie kein Zweiter das Lebensgefühl und die Mentalität von Duisburg und seinen Bürgern verkörpert und mit seinem einfachen und handfesten Humor die TV-Bildschirme erobert.

Museen in Duisburg

Museum Küppersmühle für Moderne Kunst

Quelle: Wikipedia

Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, oder kurz MKM, wurde 1999 in einem ehemaligen Getreidespeicher im Duisburger Innenhafen eröffnet. Das Gebäude selbst wurde historisch gesehen Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst als Mühlenbetrieb errichtet und nach und nach mit entsprechenden Zusatzbauten wie einem Kesselhaus und Schornstein, der auch heute noch steht, erweitert. Die Gründung des Museumsbereiches mit rund 3.600 m² Ausstellungsfläche wurde durch den Duisburger Kunstsammler Hans Grothe initiiert, der mehr als 800 Werke aus eigener Sammlung als Grundstock für den Start beisteuerte. Seit der Übernahme des Museums durch das bekannte deutsche Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströber wurden nicht nur die Ausstellungsräumlichkeiten, sondern auch die präsentierte Sammlung umfassend erweitert. So können nun mittlerweile Werke unter anderem von Sigmar Polke, Gerhard Richter oder Jörg Immendorff präsentiert werden. Betreiber des Museums ist die Stiftung für Kunst und Kultur e. V. Bonn.

Besondere Ausstellungsstücke in der Kuppersmühle

      • Gorim II von Emil Schumacher (1996)
      • Rhein bei Thyssen-Krupp von Till Brönner (2019)
      • Kleines Straßenbild von Georg Baselitz (1979)
      • Ciao America von Georg Baselitz (1988)
      • Jonction II von K.O. Götz (1991)
      • Deutschlands Geisteshelden von Anselm Kiefer (1973)
      • Gegen Abend besetzten Störche Lüpolis von Markus Lüpertz (1977)

Lehmbruck Museum

Das Lehmbruck-Museum in Duisburg hat seine Wurzeln natürlich im Wirken des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich geboren wurde und in seiner Zeit um die Jahrhundertwende zusammen mit Käthe Kollwitz zu den bekanntesten und bedeutendsten deutschen Bildhauern gezählt hatte. So präsentiert das Museum vorwiegend Kunstwerke aus den Bereichen Skulpturen und Plastiken der Moderne, zusätzlich werden noch einige Malereien des deutschen Expressionismus präsentiert (beispielsweise von August Macke, Oskar Kokoschka oder Emil Nolde). Das Museum liegt im Immanuel-Kant-Park und wird von einem frei zugänglichen Skulpturengarten umgeben. Der Bau des Museums wurde durch den Sohn von Wilhelm Lehmbruch, dem bedeutenden Museumsarchitekten Manfred Lehmbruck geplant und durchgeführt. Seit 2013 unterliegt das Lehmbruck Museum, das im Verlauf seiner Geschichte mehrfach umgebaut und erweitert wurde, der Leitung der deutschen Kunsthistorikerin und Kuratorin Söke Dinkla.

Quelle: Wikipedia

Ausgestellte Kunstwerke:

      • Schlaf von Wilhelm Lehmbruck (1907)
      • Knieende von Wilhelm Lehmbruck (1911)
      • Rugbyspieler von Max Beckmann (1929)
      • Die Versuchung des Heiligen Antonius von Max Ernst (1945)
      • Frau auf dem Wagen I von Alberto Giacometti (ca. 1943)
      • Two Piece Reclining Figur No. 1 von Henry Moore (1959)
      • Sculptuur „3“ von Alf Lechner (1973)

 

 

Kunsthochschulen im Stadtbereich

Folkwang Universität der Künste / Campus Duisburg

Quelle: Wikipedia

Die Folkwang Universität der Künste ist an sich in Essen stationiert und ist die größte Kunsthochschule des gesamten Ruhrgebiets. Neben den Hauptgebäuden in Essen können die rund 1.700 Studierenden in drei weiteren Außenstellen ihre Abschlüsse angehen, und zwar in Bochum, Dortmund und eben in Duisburg. Am Campus Duisburg in der Düsseldorfer Straße werden seit 2003 die Studiengänge Alte Musik, Kammermusik und Klavier angeboten. Es geht also im weitesten Sinne um Disziplinen der Klassischen Musik. Historisch gesehen fußt der Campus Duisburg auf einem 1900 gegründeten Konservatorium. Dies erhielt nach mehreren Erweiterungen und Umstrukturierungen 1937 den Titel „Konservatorium und Musikseminar der Stadt Duisburg“. Mit zum Campus gehört der Kleine Konzertsaal, der in einer Schalterhalle einer ehemaligen Bank eröffnet worden ist.

Universität Duisburg-Essen

Die Universität Duisburg-Essen, oder kurz Uni Due, gehört mit seinen insgesamt weit über 40.000 Studierenden zu den zehn größten Universitäten Deutschlands, wenn man dieses Anzahlranking als Grundlage nimmt. Sie bietet ein sehr großes Spektrum an Studiengängen in unterschiedlichsten Wissen-schaftsbereichen an, es können über 100 verschiedene Bachelor- und Masterabschlüsse angesteuert werden. Bezogen auf den Kunstsektor wird der Studiengang Kunst- und Designwissenschaft (M. A.) an den beiden Standorten Campus Essen und Campus Welterbe Zollverein angeboten. Ein besonderes Merkmal des Konzeptes ist die Zuwendung zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Positionen und Artefakten der Designgeschichte. Es steht somit weniger der anwendungs- und praxisorientierte Aspekt der Kunst- und Designwissenschaft im Vordergrund, sondern mehr die kunst- und entwicklungs-theoretische Begegnung mit diesem Thema. Die Fachberatung des gesamten Studiengangs unterliegt der Professorin Dr. Gabriele Genge.

Quelle: Wikipedia

Kunstverein in Duisburg

Der Kunstverein Duisburg e. V. wurde 2007 gegründet und beschäftigt sich mit der Vermittlung zeitgenössischer Kunst und widmet sich dabei vor allem der Förderung regionaler Künstler aller Stilrichtungen. Der Verein hat dabei für aufstrebende Talente das Projekt „Format extern“ gestartet, in dem diese noch jungen und unbekannten Künstler einem breiten Publikum vorgestellt und so ins Gespräch gebracht werden. Zur Präsentation der Kunst kann der Verein auf rund 300 m² Ausstellungsfläche im Hauptgebäude Weidenweg 10 nutzen. Im dortigen Obergeschoss konnten mittlerweile zusätzliche 55 m² für die „GalerieGanzOben“ akquiriert werden. Für lokale Künstler stehen zusätzlich 24 Ateliers zur Verfügung. Aktuell steht der Kunstverein Duisburg e. V. unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Herbert Gorba. 

Bedeutende Künstler mit Bezug zu Duisburg

    • Rudolf Schock, 4.9.1915 – 13.11.1986, bekannter deutscher Opern-, Lied- und Operettensänger, lyrischer Tenor, unzählige Vokalaufnahmen, Darsteller in vielen Filmen wie „Schön ist die Welt“ (1957), „Der Czardas-König“ (1958) oder „Der Zigeunerbaron“ (1965).
    • Wilhelm Lehmbruch, 4.1.1891 – 25.3.1919, bekannter deutscher Bildhauer, Grafiker und Medailleur. Beschäftigte sich in seinen Werken mit dem kargen und leidvollen Leben der Menschen im Bergbau, zählte zu seiner Zeit neben Käthe Kollwitz zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern.
    • Willi Fährmann, 18.12.1929 – 25.5.2017, bekannter deutscher Kinder- und Jugendbuchautor, bedeutendste Werke „Das Jahr der Wölfe“ (1962) oder „Der lange Weg des Lukas B.“ (1980), die Teile der „Bienmann-Saga“ sind. Zahlreiche Ehrungen, u. a. Verdienstkreuz 1. Klasse (1983).
    • Ilse Storb, geb. 18.6.1929, deutsche Musikwissenschaftlerin und Musikpädagogin, europaweit die einzige Professorin für Jazzforschung, gründete in Verbindung mit der Folkwang-Musikschule in Essen das „Labor für Weltmusik“.
    • Peter Bursch, geb. 14.4.1949, bekannter deutscher Gitarrist und Autor von Gitarrenlehrbüchern. Er wird als „Gitarrenlehrer der Nation“ bezeichnet. Verfasste insgesamt 12 Lehrbücher für verschiedene Spielstile und Gitarren-Musikrichtungen.
    • Markus Krebs, geb. 2.6.7.1970, bekannter deutscher Stand-up-Comedian, Sieger des ersten „Comedy Grand Prix“ (2011), klare Bezüge zur Stadt Duisburg und zum Fußballklub MSV Duisburg, bekannt geworden durch Figuren wie dem „Vollpfosten“.