Kunst und Antiquitäten in Leipzig

Leipzig ist seit vielen Jahrhunderten ein bedeutender Ort für Kunst und Kultur in Deutschland. Speziell im Bereich der Musik führt an Leipzig kein Weg vorbei. Mendelssohn-Bartholdy, Telemann sowie das Ehepaar Robert und Clara Schumann waren Musiker und in erster Linie auch Komponisten, deren hervorragender Ruf sich bis in die Gegenwart gehalten hat. Sie alle haben die wichtigsten Schritte in ihrer Karriere in Leipzig unternommen. Aber auch im Bereich der Gestaltung und des Designs hat der Name der Stadt einen guten Klang. Das zweitälteste deutsche Museum im Kunstgewerbe, das GRASSI Museum für angewandte Kunst, ist den Kunstfreunden europaweit ein Begriff. Leipzig lebt aber nicht nur vom Ruf der Vergangenheit, Begriffe wie die Neue Leipziger Schule, einer Strömung der modernen Malerei mit der Gallionsfigur Neo Rauch, beleben ebenso die Kunstszene mit neuen Einflüsse wie

Quelle: Wikipedia

Vertreter der modernen Musikrichtungen. Paul Kalkbrenner ist in der Techno-Szene einer der erfolgreichsten Acts und Sebastian Krumbiegel bringt sowohl solo als auch als Frontman der Prinzen Musik aus Leipzig in die Bestenlisten deutscher Musikproduktionen. Aber auch der große Rest der Kunst mit seinen Sparten Film, Theater oder Malerei hat im Kulturleben der Stadt einen guten Platz und wird fortwährend durch neue, kreative Köpfe weiterentwickelt.

Museen in Leipzig

Museum der bildenden Künste

Das Museum der bildenden Künste, kurz MdbK, wurde 1848 eröffnet und zählt heute mit mehr als 10.000 m² Ausstellungsfläche zu den größten und aktivsten Ausstellungshäusern Deutschlands. Das heutige Domizil in der Katharinenstraße unter der Trägerschaft der Stadt Leipzig ist erst seit 2004 die Heimat des Museums, zuvor gab es mehrfache Interimsphasen, in denen das Museum unterschiedliche Stützpunkte wie die Leipziger Bürgerschule bezog. Schwerpunkte der ausgestellten Gemälde, Skulpturen und grafischen Blätter liegen in der Zeit zwischen Spätmittelalter und der Gegenwart, wobei der Hauptfokus auf altdeutschen und niederländischen Künstlern des 15. bis 17. Jahrhunderts, französischen Malern des 19. Jahrhunderts und der deutschen Malerei vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart liegt. Neben den Dauerausstellungen präsentiert das MdbK in hoher Frequenz Sonderausstellungen zeitgenössischer Kunst, hier eine kleine Übersicht darüber.

Museum der Bildenen Künste im Jahre 1858

Bedeutende Werke:

      • Begleiter von Neo Rauch (2010)
      • Erfinder des barocken Rom von Bernini (2014/2015)
      • Displacements/Entortungen von Ayse Erkmen und Mona Hatoum (2017/2018)
      • Begegnungen von Karin Wickhorst (2018)
      • Grünauge von Erich Wolfgang Hartzsch (2019)
      • Peace is power von Yoko Ono (2019)

GRASSI Museum für Angewandte Kunst

Quelle: Wikipedia

Der GRASSI Museumskomplex im Zentrum Leipzigs umfasst drei verschiedene Museen, die durch den namengebenden Kaufmann und Mäzen Franz Dominic Grassi finanziert worden sind. Neben dem Museum für Völkerkunde und dem Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig gehört auch das GRASSI Museum für Angewandte Kunst dazu. Nach dem Kunstgewerbemuseum Berlin ist es mit seiner Eröffnung im Jahr 1874 das zweitälteste Museum seiner Art in Deutschland und hat sich durch seine umfangreichen Sammlungen einen bedeutenden Ruf in Europa erarbeitet. Zu den insgesamt fast 100.000 Exponaten des weltweiten Kunsthandwerks von der Antike bis zur Gegenwart zählen auch etwa 190.000 bibliografische Werke zu den Ausstellungsstücken. Nach mehreren Umbauten und Erweiterungen wurde die Ständige Ausstellung auf die drei Hauptbereiche „Antike und Historismus“, „Asiatische Kunst. Impulse für Europa“ und „Jugendstil bis Gegenwart“ aufgeteilt. Daneben lassen sich fortwährend Sonderausstellungen und eine jedes Jahr zu Ende Oktober stattfindende Grassimesse besuchen.

Besondere Exponate im Grassimuseum

      • Flächenüberlagerung von Franz Ehrlich (1930)
      • Komposition (aus „Meister am Bauhaus“) von Laszlo Moholy-Nagy (1923)
      • Selbstporträt, Marianne Brandt (1926)
      • Josef-Albers-Fenster von Josef Albers (1927)
      • Zwei Figuren aus der Gruppe der „Drei Beamten“ aus China (16./17. Jhdt.)
      • Maske einer jungen Frau von Kongo Magojiro, Kyoto (16. Jhdt.)
      • Falling into place von Ken Eastman (2014)

 

Kunsthochschulen im Stadtbereich

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ist definitiv eine der ältesten Kunsthochschulen überhaupt. Prinz Franz Xaver von Sachsen gründete im Jahre 1764 eine Akademie für Malerei, die zunächst der Dresdner Kunstakademie untergeordnet war. Unter anderem gehörte bereits ein Jahr nach der Eröffnung der damalige Jurastudent Johann Wolfgang Goethe zu den eingeschriebenen Zeichenschülern. Heutzutage können die rund 600 Studierenden aus vier verschiedenen Studiengängen auswählen. Das ist zum einen der ursprüngliche und der Hochschule den Namen gebende Studiengang Buchkunst/Grafik Design und zum anderen die Fotografie, Malerei/Grafik sowie die Medienkunst. Alle vier Studiengänge sind in jeweils vier unterschiedliche Klassen unterteilt. So teilt sich beispielsweise die Medienkunst in die Klassen Installation und Raum, Intermedia, Bildende Kunst sowie Expanded Cinema auf. Quer durch Europa gibt es rund 40 Partnerhoch-schulen.

 

Quelle: Wikipedia

Universität Leipzig – Fachbereiche Kunstgeschichte / Kunstpädagogik

Quelle: Wikipedia

Nach der Universität Heidelberg ist die 1409 unter dem Namen Alma Mater Lipsiensis (AML) gegründete Universität Leipzig die zweitälteste Universität überhaupt in Deutschland, die ohne Unterbrechung bis heute in Betrieb ist. Zu den heutigen 14 Fakultäten gehört beispielsweise neben der Sportwissenschaftlichen und der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät auch die Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften. Im Bereich Kunst lassen sich die Studiengänge Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Kunst auf Lehramt besuchen. Letzterer lässt sich auf unterschiedliche Schularten spezifizieren (Grundschule, Oberschule, Gymnasien, Sonderpädagogik). Aktuell sind insgesamt über 30.000 Studierende an der Universität Leipzig eingeschrieben, die von mehr als 5.000 Mitarbeitern geführt werden. Die Universität nutzt für ihre Zwecke zahlreiche zentrale Einrichtungen, für den Kunstbereich werden beispielsweise die Kunstsammlung der Universität, das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen, das Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung und den Studienkolleg Sachsen als Studieneinrichtung hinzugezogen. Die aktuelle Rektorin der gesamten Universität ist die Medizinerin und Hochschullehrerin Beate A. Schücking.

Kunstverein Leipzig

Der Kunstverein Leipzig (nach der Insolvenz des Ausgangsvereins im Jahr 2013 seit 2014 als KV – Verein für zeitgenössische Kunst fortgeführt) wurde 1993 gegründet und sieht seine Hauptaufgabe in der Förderung und Ausstellung von jungen Künstlern aus der Region. Aus dem Verein ging auch das Kunstmagazin „hub zur Kunst“ hervor, das zwei Mal im Jahr erscheint und wichtige Beiträge zur Kunstvermittlung liefert. Zudem werden jährliche Editionen mit thematischen Bezügen zum aktuellen Kunstgeschehen der Stadt publiziert, die über den Verein selbst und bei Ausstellungsveranstaltungen vertrieben werden. Der Verein wird durch einen achtköpfigen Vorstand vertreten.

Bedeutende Künstler mit Bezug zu Leipzig

    • Georg Philipp Telemann, 24.3.1681 – 25.6.1767, deutscher Komponist des Barock, komponierte zahlreiche Opern (z. B. Perseus und Andromeda, Narcissus) und Kantaten (z. B. zu sämtlichen Fest- und Sonntagen der christlichen Religion), verbrachte seine Studienzeit in Leipzig.
    • Felix Mendelssohn Bartholdy, 3.2.1809 – 4.11.1847, bekannter deutscher Komponist, Pianist und Organist, bedeutender Musiker der Romantik, bekannteste Werke dabei „Ein Sommernachtstraum“, „Hochzeitsmarsch“ und „Die Hebriden“.
    • Richard Wagner, 22.5.1813 – 13.2.1883, bekannter deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller und Theaterregisseur, revolutionierte die europäische Musik durch seine dramatischen Handlungen als Gesamtkunstwerk, bekanntestes Werk u. a. der „Ring der Nibelungen“.
    • Robert Schumann, 8.6.1810 – 29.7.1856, bekannter deutscher Komponist, Dirigent und Musikkritiker aus der Romantik, komponierte zahlreiche Klavierwerke, konzertante Werke und Werke der Orchestermusik, Kammermusik und Chormusik sowie eine Oper, Mitgründer der „Neuen Zeitschrift für Musik“, verheiratet mit …
    • Clara Schumann, geb. Wieck, 13.9.1819 – 20.5.1896, deutsche Komponistin, Pianistin, Klavierprofessorin, komponierte ausschließlich Klavierwerke, galt als Wunderkind unter den Pianistinnen, editierte zudem einige Werke ihres Ehemannes Robert.
    • Edvard Grieg, 15.6.1843 – 4.9.1907, bekannter norwegischer Komponist und Pianist der Romantik, komponierte zahlreiche Werke der Orchester-, Kammer- und der Klaviermusik sowie der Dramatischen Musik, studierte in Leipzig, bekanntestes Werk die „Peer-Gynt-Suite“.
    • Johann Nepomuk David, 30.11.1895 – 22.12.1977, bekannter österreichischer Komponist, Chorleiter und Dirigent, komponierte zahlreiche Werke der Chor-, Kammer-, Orchester- und Orgelmusik, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, arbeitete von 1941 bis zum Ende des zweiten Weltkriegs in Leipzig.
    • Fritz Schulze, 14.4.1903 – 5.6.1942, deutscher Maler und Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus“, fertigte zahlreiche Bilder und Holzschnitte aus den Bereichen des Spätimpressionismus sowie der abstrakten Kunst und der Neuen Sachlichkeit an, es existieren noch rund 750 Original-Exponate.
    • Neo Rauch, geb. 18.4.1960, bekannter deutscher Maler, erfolgreichster Vertreter der Neuen Leipziger Schule (Kunstbegriff für eine Strömung der modernen Malerei), erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie z. B. Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland