Kunst und Antiquitäten in Mainz

Die Kunst und die Kultur im Allgemeinen nehmen in Mainz schon seit Jahrhunderten eine recht prominente Position ein. Durch die historische Entwicklung der Stadt, deren Entwicklung auf Siedlungen der Kelten und Legionenlager der Römer fußt, haben bis heute zahlreiche Epochen und damit verbunden unterschiedliche Baustile das Stadtbild geprägt. Diese Geschichte lässt sich unter anderem im Mainzer Römisch-Germanischen Zentralmuseum sehr gut nachverfolgen, zudem können Besucher des Landesmuseums die Stadtgeschichte von der Steinzeit, in der dieser Ort schon als beliebter Rastplatz für Jäger diente, bis zur Moderne lebendig erleben. Wer durch die Stadt selbst schlendert, wird sämtliche Baustile von der Römerzeit über Gotik, Renaissance und Barock bis heute bewundern können. Mainz profitiert jedoch auch in der heutigen Zeit von seiner prominenten Position im Bundesland Rheinland-Pfalz. In der Johannes-Gutenberg-Universität ist die einzige Kunstakademie des Bundeslandes beheimatet und die wichtigsten Museen und Veranstaltungsserien haben hier ihren

Typisches Altstadtbild von Mainz

Platz oder nehmen von der Landeshauptstadt ihren Anfang. Trotz der aufregenden Vergangenheit, zu der mit Sicherheit auch der berühmteste Sohn der Stadt, der Erfinder des Buchdrucks Johannes Gutenberg gezählt werden muss, kümmert sich Mainz sehr intensiv um die Gestaltung der Moderne und deren Kunstformen, was sich durch die regen Aktivitäten des Kulturvereins Eisenturm oder die Kunsthalle Mainz belegen lässt.

Museen in Mainz

Gutenberg-Museum

Quelle: Wikipedia

Johannes Gutenberg ist zweifellos der berühmteste Sohn der Stadt. Nicht umsonst wurde er durch seine Bedeutung für die Weitergabe von Bildung, Informationen und alles, was man in der Welt der Medien und Publikationen verorten kann, 1998 von US-Journalisten zum „Man of the Millenium“, also zum Mann des zweiten Jahrtausends gewählt. So ist es natürlich nicht verwunderlich, dass man ihm als Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern und der Druckerpresse ein eigenes Museum widmet. Es ist zudem eines der weltweit ältesten Druck- und Schriftmuseen und präsentiert als wichtigste Exponate mehrere Ausgaben der sogenannten Gutenberg-Bibel, die als älteste Druckwerke gelten, die mit beweglichen Lettern erstellt worden sind. Das Museum selbst wurde 1900 durch Mainzer Bürger gegründet, im Juni 1901 eröffnet und stellt neben diesen wichtigsten Exponaten zahlreiche Maschinen und Büchern aus der Produktion Gutenbergs aus. Eine weitere Attraktion ist eine detailgetreue Rekonstruktion der Werkstatt Gutenbergs. Zudem gehören Beispiele der damals und heute verwendeten Typografie, Kunstdrucke, Papier und Schriftgeschichte unterschiedlicher Kulturen zu den Ausstellungs-stücken.

Die bedeutendsten Ausstellungsstücke:

      • 42-zeilige Gutenberg-Bibel (1454)
      • Holztafeldruck – ältester japanischer Druck (um 770)
      • Hartmann Schedels Weltchronik
      • Hypnerotomachia Poliphili von Francesco Colonna (1499)
      • Peregrinationes in terram sanctam von Bernhard von Breydenbach (1486)
      • „Columbia“ Hochdruck-Handpresse nach George Clymer (1824)

Kunsthalle Mainz

Die Kunsthalle Mainz ist als Ausstellungszentrum für Zeitgenössische Kunst ein noch relativ junges Museum. Das Gebäude selbst, in dem sich das Museum befindet, diente lange Zeit als Kessel- und Maschinenhaus im Mainzer Zollhafen und wurde 2006 von den Stadtwerken Mainz umgebaut. Seit der Eröffnung im März 2008 fungiert das umgebaute Gebäude nun effektiv als Kunsthalle. Seit 2012 beherbergt das Museum zudem einen Vorführraum für Filme. Dort wurden bereits zahlreiche Werke von bekannten Filmemachern wie Matthew Barney, Pipilotti Rist oder Clemens von Wedemeyer gezeigt. Prinzipiell sieht die Kunsthalle seine Aufgabe in der Präsentation von Wechselausstellungen aus dem Bereich der aktuellen Kunst. Das sehr abwechslungsreiche Programm der Ausstellungen wird flankiert von weiteren Features wie Künstlergespräche, Vortragsreihen oder Diskussionsrunden rund um das aktuelle Kunstgeschehen. Der Träger ist ein Stiftungsverein, der von den Stadtwerken Mainz ins Leben gerufen worden ist und sich ausschließlich um die Vermittlung und Förderung zeitgenössischer Kunst kümmert. Die künstlerische Leitung der Kunsthalle hat seit Juni 2015 Stefanie Böttcher übernommen. Nachdem es kein festes Ausstellungsprogramm gibt, hier nun ein kleiner Ausschnitt der bisherigen Wechselausstellungen und Video Screenings.

Unter den Werken befindet sich unter anderem:

  • New Powers/Neue Kräfte von David Shrigley (2009)
  • Von Jedem Eins von Karsten Bott (2011)
  • Das Reich ohne Mitte von Thomas Schütte und Danh Vo (2013)
  • Video Screening von Matthew Barney (April 2013)
  • Video Screening von Marvin Gaye Chetwynd (Juni 2014)
  • Auf den Schultern von Giganten von Various Artists (2016)
  • NEED OR NO NEED von Lara Favaretto (2019)

Quelle: Wikipedia

Kunsthochschulen im Stadtbereich

Kunsthochschule Mainz

Die Kunsthochschule Mainz wurde 1959 gegründet und trug zeitweilig (bis 2001) den Namen Akademie für Bildende Künste Mainz. Heute gehört sie zusammen mit der Hochschule für Musik Mainz zur Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Was den Fachbereich Kunst anbelangt ist sie die einzige Hochschule des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Historisch gesehen gehen die Wurzeln dieser Hochschule auf eine Ende 1757 gegründete kurfürstliche Maler- und Bildhauerakademie zurück. Über die Jahrhunderte hinweg erfuhr sie zahlreiche Umstrukturierungen und Umbenennungen, so wurde sie bis zu Beginn des zweiten Weltkriegs als Kunstgewerbeschule geführt. Heute können die rund 180 Studierenden zwischen den Studiengängen Freie Bildende Kunst und Lehramt Bildende Kunst wählen. Zu den einzelnen Studienfächern gehören u. a. Malerei, Bildhauerei und Medienkunst. Man pflegt seitens der Hochschule zahlreiche Partnerschaften mit Hochschulen aus anderen Ländern und dokumentiert diese Beziehungen durch intensiven Austausch von Studierenden und Lehrkräften. Die Kunsthochschule steht heute unter der Leitung von Martin Henatsch.

Hochschule Mainz – Fachbereich Gestaltung

Eine ähnliche Geschichte wie die Kunsthochschule hat auch die Hochschule Mainz mit dem Fachbereich Gestaltung hinter sich. Sie ist ebenfalls aus der 1757 gegründeten kurfürstlichen Maler- und Bildhauerakademie entstanden, zudem gehört die Großherzogliche Landesbaugewerkschule zu Darmstadt von 1876 zu den Wurzeln der Mainzer Hochschule. Bis 2017 durfte die Hochschule auch den Namen Fachhochschule Mainz führen und steht seither in Konkurrenz zu der jetzt der JohannesGutenberg-Universität angegliederten und oben bereits genannten Fachhochschule. Die Hochschule Mainz bietet in seinem Fachbereich Gestaltung die Studiengänge Kommunikationsdesign, Innenarchitektur und Mediendesign/Zeitbasierte Medien an. Es bestehen Kooperationen mit den Instituten für unternehmerisches Handeln (IUH), dem Institut für Mediengestaltung (IMG) und dem Designlabor Gutenberg, welche als Schnittstelle zwischen Forschung und Lehre im Fach Kommunikationsdesign dient. Die Leitung obliegt aktuell der Prodekanin Anja Stöffler. Die beiden anderen Fachbereiche der Hochschule Mainz sind neben der Gestaltung die Technik und die Wirtschaft.

Quelle: Wikipedia

Kunstverein in Mainz

Der Kunstverein Eisenturm Mainz e. V. hat seit seiner Gründung im Jahr 1975 sein Domizil im altehrwürdigen Eisenturm, einem Teil der Stadtbefestigung aus der Stauferzeit. Der Eisenturm wird durch den Verein auch seit einiger Zeit als sogenanntes Kunstforum genutzt. Diese Präsentationsreihe beinhaltet zahlreiche Kunst- und Diskussionsveranstaltungen, man stößt jedoch bei diesen Events durch die eher beengten räumlichen Verhältnisse im Eisenturm an Grenzen, was den Umfang des Programms oder die Anzahl der Besucher anbelangt. Seit 1990 ehrt der Kunstverein Eisenturm verdiente Künstler aus Mainz oder dessen Partnerstädte mit dem Mainzer Kunstpreis Eisenturm, der durch die Mainzer Volksbank gestiftet wird.

Bedeutende Künstler mit Bezug zu Mainz

    • Johannes Gutenberg, ca. 1400 – 26.2.1468, Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern sowie der Druckerpresse, wurde als Johannes Gensfleisch geboren, revolutionierte ab Mitte des 15. Jahrhunderts den Buchdruck, sein Hauptwerk war die Gutenberg-Bibel.
    • Karl Bronner, eigentlich Karl Hermann August Emil Bronner, 16.5.1857 – 26.10.1936, bekannter deutscher Architekt, Bauforscher, Maler, Grafiker und hauptberuflich Zeichenlehrer, wurde auch durch seine Aktivitäten als Kirchenrestaurator und Herausgeber zahlreicher kunsthistorischer Schriften bekannt.
    • Peter Schro, ca. 1485 bis 18.8.1544, auch Schrot oder Schrör genannt, bekannter deutscher Bildhauer zwischen der Spätgotik und der Frührenaissance, konzipierte und erstellte unter anderem den Mainzer Marktbrunnen als ältesten und schönsten Renaissancebrunnen in Deutschland.
    • Franz von Kesselstatt, 18.9.1753 – 18.11.1841, deutscher Maler mit beinahe ausschließlichem Wirken in Mainz, fertigte zahlreiche Gemälde von Mainzer Bauwerken an, ansonsten große Bedeutung als Kunstsammler und Vertreter der Stadt Mainz beim Wiener Kongress 1814/1815.
    • Heinz Schenk, 11.12.1924 – 1.5.2014, bekannter deutscher Showmaster und Schauspieler, bekannt geworden durch seine TV-Show „Zum Blauen Bock“, zahlreichen Liedern wie „Es ist alles nur geliehen“ oder Filmen wie „Kein Pardon“ (mit Hape Kerkeling).
    • Hanns Dieter Hüsch, 6.5.1925 – 6.12.2005, bekannter deutscher Kabarettist, Schriftsteller, Schauspieler, Synchronsprecher, zahlreiche Schallplatten-, Buch- und eBook-Veröffentlichungen, lebte von 1951 bis Ende der 80er-Jahre in Mainz.
    • Philip Barth, geb. 17.5.1988, deutscher Schauspieler, Regisseur, Dramatiker, seit Anfang 2011 künstlerischer und regieführender Leiter am freien Theater „Junge Bühne Mainz“, Beteiligung als Schauspieler und Regisseur an sehr zahlreichen Filmen und Theaterstücken wie „Ein Fall für Zwei“ oder „Danni Lowinski“.