Kunst und Antilquitäten in Münster

Münster ist seit jeher eine sehr lebendige und trotz „seines Alters“ (gegründet Ende des 8. Jahrhunderts um ein Kloster, lat. monasterium / = namensgebend für Münster, herum) eine junggebliebene Stadt. Das zeigt sich vor allem durch den Status als Universitätsstadt, in der jeder sechste Einwohner der Stadt ein in hiesigen Universitäten und Akademien eingeschriebener Studierender ist. Auch die schon historisch zu sehende Metropolstellung in Westfalen mit ausgeprägten Beziehungen zu den Niederlanden brachten vielfältige kulturelle und kreative Einflüsse und Veränderungen mit sich. Viele Bildhauer, Drucker und Maler haben sich im Verlauf des Mittelalters und der Renaissance in Münster niedergelassen. Diese intensiven Beziehungen zur Kunst und zur Kultur werden auch heute noch in vielfältiger Art und Weise gepflegt. Allen voran hat der Westfälische Kunstverein, einer der ältesten deutschen Vereine dieser Art, wichtige Einflüsse auf die Ent-

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wicklung der Kunstszene der Stadt genommen. Zahlreiche Museen haben sich durch vom Kunstverein zur Verfügung gestellte Sammlungen erst entwickeln können. Auch die Kunstakademie fördert durch seine sehr rege Ausstellungstätigkeit die Entwicklung der jungen und aufstrebenden Talente aus Kunst und Design. Dadurch wird Münster seine Bedeutung als Kulturmetropole Westfalens durchaus noch etwas länger bewahren können. Über das gesamte Stadtgebiet hinweg werden in zahlreichen Museen verschiedenste Arten von historischen und kulturellen Themen präsentiert.

Museen in Münster

LWL-Museum für Kunst und Kultur

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Das LWL-Museum-Museum für Kunst und Kultur hat seinen Namen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der auch die Trägerschaft dieses Museums innehat. Als „Landesmuseum des Westfälischen Provinzialverbandes“ wurde dieses Museum Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnet und startete zunächst mit Sammlungen des ortsansässigen Vereins für Geschichte und Altertumskunde und dem Westfälischen Kunstverein. Der Kunsthistoriker Adolf Brüning war der erste Direktor der Museumshistorie. Heute sieht das LWL-Museum seine Hauptaufgaben als Stifter einer regionalen Identität im Forschen, Sammeln, Bewahren

und Vermitteln der Kunst in all seinen Facetten. Neben der regulären Ausstellungstätigkeit übt er diese Aufgaben durch zahlreiche Vorträge, Podiumsdiskussionen, Konzerte, Künstlergespräche, Filmveranstaltungen, Performances, Familientage oder einer Nacht für Schüler und Studierende aus. Als Direktor des Museums fungiert aktuell der Kunsthistoriker Dr. Hermann Arnold.

Bekannte Werke im LWL-Museum

    • Codex Aureus vom Frauenstift Freckenhorst (11. Jhd.)
    • Maria mit Kind, den Aposteln, Andreas und Thomas und Stifterfamilie, Derick Baegert (ca. 1500)
    • Morning amongst the Coniston Fells, Cumberland vom J.M.W. Turner (ca. 1798)
    • Peace – Burial at Sea von Joseph Mallord William Turner (ca. 1842)
    • Pour la paix, la democratie, le progres social von Raymond Hains (1962)
    • Square Depression von Bruce Nauman (2007)
    • Cassini #30 von Thomas Ruff (2009)

Picasso Museum

Das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster ist das erste und bis dato einzige Picasso Museum Deutschlands. Es wurde 2000 als Stiftung von den westfälisch-lippischen Sparkassen, der Westdeutschen Landesbank Girozentrale, den Westfälischen Provinzial-Versicherungen sowie dem Ehepaar Gert und Jutta Huizinga gegründet. Das Museum präsentiert neben vielen eher unbekannten Werken Picassos (lithografische Werke, Linolschnitte oder die Suite Vollard) auch Arbeiten von Marc Chagall, Georges Braque, Henri Matisse und Honoré Daumier. Das Kunstmuseum transportiert das Programm über vielfältige Führungen und Sonderprogramme an die breite Öffentlichkeit. Es gibt spezielle Programme für Kinder oder Jugendliche, auch für Schulen und Familien wurden eigene Führungskonzepte entwickelt. Es gibt zudem eine Kooperation mit dem Jungen Theater, das sich um die kreative Entwicklung von 7-10jährige Kinder kümmert.  

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Bekannte Kunstwerke im Picasso Museum

    • Minotaurus, eine schlafende Frau liebkosend, SV 69, von Pablo Picasso (1933)
    • Bildhauer mit kauerndem Model vor einer Kopfskulptur, SV 39, von Pablo Picasso (1933)
    • Primavera, Linolschnitt, von Henri Matisse (1938)
    • Der Stier, 1. – 11. und letzter Zustand von Pablo Picasso (1945)
    • Die Frau mit dem grünen Haar, 1. – 10. und letzter Zustand von Pablo Picasso (1949)
    • Teekanne und Zitrone von Georges Braque (1949)
    • Frauenkopf mit Hut, Linolschnitt, Pablo Picasso (1962)

Kunsthochschulen in Münster

Kunstakademie Münster

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Die größte Kunsthochschule im Stadtbereich ist die Kunstakademie Münster. Die Kunstakademie, Hochschule für Bildende Künste, wurde 1971 gegründet und ist mittlerweile die Studienheimat für knapp 400 Studierende. Angeboten werden derzeit neben dem Studiengang Freie Kunst sämtliche für das Lehramt Kunst relevante NRW-Studiengänge. Von 1971 bis 1987 war sie als Institut für Kunsterzieher der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf untergeordnet, seither ist sie eine selbständige, staatliche anerkannte Hochschule. Die Schwerpunkte im Studienfach Freie Kunst liegen in der Malerei, Bildhauerei, Film/Video, Fotographie und Performance, sie werden innerhalb der Regelstudienzeit von 10 Semestern vermittelt. In Bezug auf das Lehramts-Studium liegt der Fokus auf Kunstgeschichte, Kunst im öffentlichen Raum, Kunst des

20. Jahrhunderts, Ästhetik, Kunstdidaktik und Kunstpädagogik. Als besonderes Merkmal der Kunstakademie muss auch vermerkt werden, dass sie die Werke ihrer Studierenden in einer regen Ausstellungstätigkeit der breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.

Münster School of Design (vormals Fachbereich Design der FH Münster)

Die Münster School of Design, kurz MSD, kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Der Ursprung dieser Hochschule liegt in einer 1878 gegründeten privaten Lehranstalt namens Zeichen-, Mai und Modellier-Schule. Im Laufe der Jahrzehnte wurde sie mehrfach umbenannt, bis sie schließlich 1971 als Fachbereich Design in die Fachhochschule Münster eingegliedert worden ist. Seit 2008 hat dieser Fachbereich seine Heimat in einem neuen Gebäude auf dem Leonardo Campus in Nachbarschaft zum Fachbereich Architektur. Aktuell ist die MSD die studientechnische Heimat von rund 650 Studierenden, die ihre Abschlüsse in den Fachrichtungen Kommunikationsdesign, Mediendesign, Produktdesign und Illustration anstreben können. Die Studierende wählen dabei ihren eigenen Fachstudiengang erst nach einer zwei Semester andauernden Einführung in die generellen Design-Arbeitsgebiete aus. Die einzelnen Studiengänge bleiben auch danach eng verwoben, es gibt zudem zahlreiche projektorientierte Kooperationen mit regionalen und überregionalen Unternehmen und Institutionen.

Kunstverein in Münster

Der Westfälische Kunstverein e. V. mit Sitz in Münster wurde 1831 gegründet und damit einer der ältesten Kunstvereine überhaupt in Deutschland. Der Verein kümmerte sich von Beginn an um die Unterstützung regionaler Künstler und der Präsentation zeitgenössischer Kunst. Die Bandbreite der Aktivitäten reichte dabei von der aktiven Förderung über eine eigene Höhere Zeichenschule bis hin zur umfassenden Sammlung von Kunstwerken aus dem Mittelalter bis zur damaligen Neuzeit. Mittlerweile hat der Westfälische Kunstverein fast 1.000 Mitglieder, die sich über ein großes Angebot an Programmen und Leistungen freuen können. Als Vereinsmitglied hat man bevorzugten Zugriff auf Führungen, Vortragsreihen, Filmprogramme, Jazzkonzerte, Symposien, Kunstreisen und viele weiteren Veranstaltungen. Weiterhin gilt der Blick auf die zeitgenössische Kunst, ein spezieller Fokus wird dabei auf die regionalen Kunstgrößen und Talente gerichtet. Aktuell steht der Westfälische Kunstverein unter der Leitung der Direktorin Kristina Scepanski.

 

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Bedeutende Künstler mit Bezug zu Münster

    • Ludger tom Ring der Ältere, 1496 – 3.4.1547, aus den Niederlanden stammender Maler und Buchdrucker, Begründer der Künstlerdynastie tom Ring (weiter noch Johann und Hermann tom Ring), wichtiger Renaissance-Künstler, der meist Holzschnitte kolorierte.
    • Johann Christoph Manskirsch, 26.3.1689 – 9.10.1760, bekannter Barockbildhauer, gebürtig aus den Niederlanden, unter Kurfürst Clemens August I. von Bayern Hofbildhauer, bei vielen Kirchenbauten involviert wie beispielsweise dem St.-Paulus-Dom in Münster oder am Schloss Ahaus.
    • Jürgen Richolff der Ältere (auch Georg Richolff), * ca. 1516, deutscher Drucker, viele bedeutende Druckwerke produziert, meist religiöse Literatur und Bücher für den Schulgebrauch.
    • Tönne Vormann (eigentlich Anton „Tons“ Vormann), 24.11.1902 – 5.11.1993, deutscher Maler, Radierer, Sänger, Autor und Hörspielsprecher, vor allem bekannt geworden durch zahlreiche Sprecheraufträge für Mundart-Hörspiele wie „Dat Gewitter“ von Karl Wagenfeld (1950), „De aolle Baum (eigenes Werk, 1953) oder „Daud un Düvel tom Spiel“ von Anton Aulke (1955).
    • Götz Alsmann, geb. 12.7.1957, deutscher Musiker, Moderator, Unterhaltungskünstler und Hochschullehrer, zahlreiche Schallplattenveröffentlichungen, zusammen mit Christine Westermann Gastgeber bei der WDR-Show „Zimmer frei!“, zahlreiche Ehrungen wie Adolf-Grimme-Preis und zweimalige Verleihung eines ECHO-Preises (2004 und 2012)