Kunst und Antilquitäten in Wuppertal

Die Kunst erfährt aktuell in Wuppertal als Metropole des Bergischen Landes einen ähnlichen Aufschwung wie in den Städten und Kommunen des Ruhrgebietes. Lange Zeit waren die Wirtschaftszweige des Bergbaus (z. B. Schieferabbau) und des Handwerks (Herstellung von Werkzeugen, Metallklingen und Besteck) der große Motor für die hügelige und regnerische Region, in der die Menschen, ebenfalls ähnlich denen des Ruhrgebiets, eher einfach und hemdsärmelig leben. Jedoch gab es immer schon kulturaffinere Menschen in der Region wie beispielsweise die Kunstmäzene aus der Bankiersfamilie Von der Heydt, nach welchen auch das wichtigste Museum der Stadt benannt worden ist. Hauptsächlich wurden Werke aus den Bereichen der Malerei und der bildenden Kunst gefördert. Letzteres lässt sich auch an der überregionalen Bedeutung des Skulpturenparks Waldfrieden des englischen Bildhauers Tony Cragg und den zahlreichen, eher technisch und anwendungsbezogen ausgerichteten Studiengängen der Fakultät für Design und Kunst ablesen.

Quelle: Wikipedia

In den letzten Jahrzehnten hat sich das künstlerische Portfolio der Stadt deutlich erweitert, insbesondere in den Bereichen Schauspiel, Musik und Tanz. Besonders über den Bereich Tanz hat sich die Stadt Wuppertal einen weltweit guten Ruf erarbeitet. Pina Bausch, die hier als Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin das moderne Tanztheater von Grund auf revolutionierte und ihre innovativen Ansätze zum international anerkannten  Standard erhob, ist untrennbar mit dieser Stadt verbunden. Wer an Wuppertal und Kunst denkt, kommt an Pina Bausch nicht vorbei. Ein weiterer berühmter  Name, der in Bezug zu Wuppertal genannt werden muss, ist Horst Tappert, der Hauptdarsteller der TV-Krimiserie „Derrick“, jedoch war dessen Bezug zur Stadt, er lebte dort von seiner Geburt 1923 an bis zum Ende des zweiten Weltkriegs, nur den wenigsten ein Begriff.

Museen in Wuppertal

Von der Heydt-Museum Wuppertal

Das Von-der-Heydt-Museum Wuppertal wurde 1902 als Städtisches Museum Elberfeld gegründet. Die Umbenennung auf den heutigen Namen erfolgte 1961, um die Familie von der Heydt zu ehren, zu der etliche Politiker und vor allem Bankiers und Mäzene gehörten, die den Kunstverein großzügig unterstützten. Hauptprogrammpunkt ist die Kunst vom 17. Jahrhundert bis in die Moderne. Größere Aufmerksamkeit erhielt das Museum über die Anfang der 1990er-Jahre gestartete Serie von Sonderausstellungen, die sich sowohl Künstlern wie Claude Monet oder Auguste Renoir widmete als auch modernen Kunstprojekten wie einer Wuppertaler Streetart- und Graffiti-Ausstellung oder dem sogenannten Outside-Projekt, bei dem über einer illegalen „corporate street attack“ die Kunst in den öffentlichen Raum transportiert wurde.

Quelle: Wikipedia

  • Der Geologe von Carl Spitzweg (1860er-Jahre)
  • Heimkehrende Bacchanten von Lovis Corinth (1898)
  • Mädchen mit rotem Rock von Adolf Erbslöh (1910)
  • Fuchs von Franz Marc (1911)
  • Simultanvisionen von Umberto Boccioni (1912)
  • Frauen auf der Straße von Ernst Ludwig Kirchner (1915)

Quelle: https://www.von-der-heydt-museum.de

Skulpturenpark Waldfrieden

Der englische Bildhauer Tony Cragg erwarb 2006 in Hesselnberg, einem Ortsteil von Wuppertal-Unterbarmen, einen damals verwilderten Park mit einer denkmalgeschützten Villa (Villa Herberts bzw. Villa Waldfrieden). Das Gelände inklusive der Villa gehörte vormals dem lokalen Chemieunternehmer Kurt Herberts, der 1989 starb. Tony Cragg gründete die gemeinnützige Cragg Foundation, über die er in diesem Waldpark sowohl seine eigenen als auch Skulpturen anderer Künstler ausstellt. Mittlerweile sind ein weiteres, von der Stadt Wuppertal erworbenes Waldgebiet und eine Ausstellungshalle hinzugekommen. Zudem wurde der Skulpturenpark in das Europäische Gartennetzwerk (EGHN) aufgenommen, das sich in einer Kooperations-gemeinschaft zwischen Regierungen, Tourismusagenturen und weiteren Organisationen um den europaweiten Erhalt von Parks und Gärten kümmert. Insgesamt können im Skulpturenpark Waldfrieden 23 Werke von Tony Cragg und 17 weitere Arbeiten von Künstlern wie Henry Moore oder Richard Deacon bewundert werden.

  • Die Sitzende von Henry Moore (1957/58)
  • Early Forms von Tony Cragg (2001)
  • Declination von Tony Cragg (2004)
  • Distant Cousin von Tony Cragg (2006)
  • Point-of-View von Tony Cragg (2007)
  • To the knee von Tony Cragg (2008)
  • Vater Staat von Thomas Schütte (2011)

https://skulpturenpark-waldfrieden.de/startseite.html

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Kunsthochschulen im Stadtbereich

Fakultät für Design und Kunst Wuppertal

Quelle: Wikipedia

Die Fakultät für Design und Kunst ist eine der neun Fakultäten der 1972 gegründeten Bergischen Hochschule Wuppertal und beinhaltet die beiden Abteilungen Industrial Design sowie Kunst und Mediendesign. In der Abteilung Industrial Design liegt der Schwerpunkt auf dem Design von technischen Produkten und Produktsystemen, die sich im internationalen Vergleich in der Praxis bewähren sollen. Der Bereich Kunst und Mediendesign lässt sich in die Unterabteilungen Kunst sowie Mediendesign und Raumgestaltung unterteilen. In der Kunst stehen sämtliche wesentlichen Aspekte der Kunstpraxis, Kunsttheorie und der Kunstwissenschaften auf dem Plan, während beim Design aller Art von Medien und der Gestaltung von Räumen wieder mehr der Bezug zur modernen Alltags- und Wirtschaftstauglichkeit im Vordergrund steht. Der Bezug zur

Wirtschaft und die Anwendungsorientierung sind auch ein wesentlicher Bestandteil der Forschungsarbeiten der Fakultät. Die Führung der Fakultät Design und Kunst obliegt dem Dekan Prof. Andreas Kalweit, dem Prodekan Prof. Kristian Wolf und der Prodekanin für Studium und Lehre Prof. Katja Pfeiffer.

https://fk8.uni-wuppertal.de

Hochschule für Musik und Tanz

Die Hochschule für Musik und Tanz als Gesamtes ist in den Städten Köln, wo sich auch die Hauptverwaltung befindet, sowie Aachen und Wuppertal verortet. Die Ursprünge des Standorts Wuppertal gehen bis auf die Zeit kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs zurück. Die damaligen Entwicklungen führten 1948 zur Bildung des Bergischen Landeskonser-vatoriums für Musik, dem die drei Metropolen des Bergischen Landes Wuppertal, Remscheid und Solingen angehörten. Bereits damals stand die musikalische Frühförderung von Kindern ganz oben auf dem Plan. Über die Jahrzehnte hinweg bildeten sich neben der Musik auch der Tanz und das Schauspiel zu Schwerpunkten der Bildungspläne aus. Mittlerweile nehmen nach dem Umzug an den aktuellen Sitz der Fakultät in einem historischen und

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denkmalgeschützten Gebäude im Wuppertaler Stadtteil Barmen im Jahre 2008 ca. 200 Studierende an den Vorlesungen teil. Die Hochschule kooperiert u. a. mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester und den Wuppertaler Bühnen und wird von Prof. Dr. Lutz-Werner Hesse als geschäftsführendem Direktor geleitet.

https://www.hfmt-koeln.de/hochschule/wuppertal.html

Kunstverein Wuppertal

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Der Kunst- und Museumsverein Wuppertal wurde 21. April 1946 als Fusion zweier ehemals eigenständigen Kunstvereine gegründet. Der Zusammenschluss entwickelte sich aus dem 1866 ins Leben gerufenen Barmer Kunstverein, wobei Barmen als jetziger Stadtteil Wuppertals bis 1929 noch eine eigene Kreisstadt war, und dem Elberfelder Museumsverein, der 1892 aus der Taufe gehoben wurde. Als hauptsächlichen Vereinszweck sieht der Kunst- und Museumsverein Wuppertal die Organisation von Ausstellungen im bekanntesten Museum Wuppertals, dem Von-der-Heydt-Museum, sowie in den Ausstellungsräumen der beiden Gründungsvereine im Alten Elberfelder Rathaus und in der Kunsthalle Barmen. Zudem gibt es Kooperationen mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln/Wuppertal und dem Literaturhaus e. V.

https://kmv-wuppertal.de/foerderung

Bedeutende Künstler mit Bezug zu Wuppertal

    • Pina Bausch, 27.7.1940 – 30.6.2009, Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin, hat das Tanztheater mit ihrer collagen- und szenenartigen Art der Choreografien revolutioniert und war die weltweit bedeutendste Choreografin ihrer Zeit.
    • Horst Tappert, 26.5.1923 – 13.12.2008, deutscher Schauspieler, geboren in Wuppertal-Elberfeld, wurde durch die Darstellung des Oberinspektors Derrick in der gleichnamigen TV-Krimiserie berühmt, gehörte jedoch auch zur Besetzung von Durbridge-Krimi-Klassikern
    • Christoph Maria Herbst, geb. 8.2.1966 in Wuppertal, deutscher Schauspieler und Comedian, bekannt durch seine Rollen als namensgebende Hauptfigur der Comedy-Serie „Stromberg“
    • Rudolf Schoofs, 3.1.1932 – 28.7.2009, namhafter deutscher Künstler in der Nachkriegszeit aus dem Bereich der Abstrakten Kunst, der sehr wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der informellen Kunst nahm.
    • Adolf Erbslöh, 27.5.1851 – 2.5.1947, deutscher Maler, Mitgründer der Neuen Künstlervereinigung München (N.K.V.M.), aus der sich später die Gruppe „Blaue Reiter“ herausentwickelte, bekannt geworden durch seine Porträts.
    • Peter Brötzmann, geb. 6.3.1941, deutscher Jazzmusiker (Saxophon), wichtige Einflussgröße bei der Entwicklung des Free Jazz, kommt aus der Fluxus-Bewegung (ähnlich dem Dadaismus) und hat seine eigene, als „brötzen“ betitelte, sehr energetische Spielweise entwickelt.
    • Elsa Lasker-Schüler, 11.2.1869 – 22.1.1945, deutsch-jüdische Schriftstellerin, wurde durch ihre literarischen Werke aus der avantgardistischen Moderne und dem Expressionismus weltberühmt, verfasste auch einige Theaterstücke.