Emil Adam

Emil Adam (geb. 20.5.1843 in München, ges. 19.01.1924, ebenda) war ein deutscher Pferde- und Jagdmaler. Er war der älteste Sohn von Benno Adam, einem Sohn von Albrecht Adam. Er war damit Mitglied der bedeutenden Künstlerfamilie Adam.

Er wurde seinem Vater und seinem Onkel Franz zum Maler ausgebildet. Bereits als Siebzehnjähriger malte er 1860 für den Erzherzog Karl Ludwig einige Pferdebildnisse. Ein Jahr später wurde sein erstes öffentlich ausgestelltes Bild, „Österreichische Lagerszene“ auf der großen Kölner Kunstausstellung verkauft. Bald darauf begab er sich für längere Zeit nach Hohenheim bei Stuttgart, um dort sich theoretisch und praktisch dem Studium über Pferde zu widmen. 1864 malte er in Böhmen, auf Einladung von Fürst Max zu Fürstenberg auf Schloss Läna, und auf Einladung von Prinz Egon Taxis in Pardubitz, seine ersten Sportbilder. Im folgenden Jahr ging er zu seiner weiteren Ausbildung, hauptsächlich in figürlichen Studien, nach Brüssel zu Portaels. 1867 ging er wieder nach Pardubitz, um die dortige Jagdgesellschaft (60 Reiter mit Meute) zu malen. Auch wenn auf diesem Bild, genauso wie auf dem 1870 im Auftrag des Herzogs von Nassau erstellen Gemälde „Lippspringer Jagdbilde“, die Landschaft und die Hunde noch von seinem Vaters gemalt wurden, war dennoch sein Ruf als Pferde-und besonders als Sportmaler, anhand der beiden Bildern, begründet. 1895 ging er nach mehrfacher Aufforderung zum ersten Mal nach England, wo er nun alljährlich mehrere Monate verweilte.

Er wird als der erste Pferdemaler, der besonders edle Rassenpferde wiedergab, betrachtet.Bilder von ihm befanden und befinden sich unter anderem im Besitz des Grafen Tassilo von Festetics, des Herzogs von Westminster, des englischen Jockey-Klubs zu Newmarket, des Barons A. de Rothschild, des Herrn Edmond Blanc, des Barons Schickler, des Herrn J. de Bremond und der Kunsthalle in Kiel.

Auszug aus dem Kunstlexikon von Thieme Becker mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.

Quellen von Thieme Becker:

Literatur s. unter Albrecht Adam,
Meyer, Künstlerlexikon
H. A. Müller, Biograph. Künstlerlexikon der Gegenwart 1882 S. 5.
Bötticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts
Allgemeine Kunstchronik IX No. 19. Wien 1885.
Das geistige Deutschland I 1898.
Kunstchronik IV 202, IX 241, 500, XII 260, XVII 293, XVIII 109, XIX 466, XX 279, 705, XXI
317, XXII 53, 128, 322, XXIII 178, 653.
Kunst für Alle 1888 S. 95/96, 1889 S. 30, 1895 S. 185, 1901 S. 183.
Meister-Archiv. Berlin 1902.
Allgem. Sportzeitung. Wien 1903. Sonderbeilage zur Derby-Nummer.