CHRISTIAN ROHLFS • 1849-1938

Am 22. Januar 1849 in Niendorf bei Leezen (Holstein) als der Sohn eines Kleinbauers geboren, blieb Christian Rohlfs zeitlebens in dichtem Kontakt mit der Natur. In Berlin, dann in Weimar geschult, kam er seit den achtziger Jahren in den Bann des Impressionismus, dem er sich später nie ganz entfremdet hat. Gewiß, er ging nach der Jahrhundertwende zu einem stark expressiven Ausdruck über, der dem des ihm nach Herkunft und Veranlagung verwandten und seit 1905 befreundeten Emil Nolde fast brüderlich verbunden ist. Aber er enthielt sich bewußt oder unbewußt jener für Nolde so bezeichnenden, oft aggressiv wirkenden Expressivität der Farben und Formen. Immer und auch dort, wo die Farbe einen kraftvollen, lauten Ton anschlägt, ließ er die abdämpfende und auflichtende Helligkeit der Impression mitschwingen und einen Rest von Atmosphärischem bestehen. Dadurch gewannen seine Werke, Städtebilder, religiöse Themen und immer wieder Blumen, einen ganz besonderen, fast träumerischen und unverwechselbaren Reiz.

Aus dem Buch:

Moderne Malerei: Von Renoir bis Buffet von Bodo Cichy, Juckerverlag: 1970, Seite 124

Deutsche Nationalbibliothek: http://d-nb.info/457614838