Cesare Dell'Acqua

Cesare (Félix-Georges) Dell’Acqua (geb. 22.7.1821 in Pirano unweit Triest, ges. 16.02.1904 in Brüssel) war ein belgischer Maler des historisches Genre und Porträtmaler.

Ab 1842 besuchte Dell‘Acqua die Kunstakademie Venedig im Fach Malerei. Eines seiner ersten bekannten Gemälde, das unter anderem in den Besitz des Erzherzogs Johann von Österreich kam, war das “Zusammentreffen Cimabues mit dem junken Giotto” (1847). Bald darauf begab sich der Künstler zu seiner weiteren Ausbildung nach Paris und 1948 nach Brüssel, wo sein Bruder Eugène bereits lebte. Hier lernte er Gallait kennen, der sein Lehrer wurde und damit großen Einfluss auf Dell’Acqua hatte. In den ersten Jahren seines Brüsselaufenthaltes wurden die folgenden entstanden folgende Gemälde: “die letzten Augenblicke des Niccolò Macchiavelli”, “Provenzano Silvani, das Lösegeld eines Freundes auf dem Platze von Siena erbettelnd” und “Cromwell auf dem Schlachtfelde”. Bald darauf malte
er zwei größere Bilder für die griechisch-orientalische Kirche in Triest, unter ihnen “Predigt des Johannes in der Wüste”, das in Brüssel so einen Anklang bekam, dass die Stadt ihn zu ihrem Bürger ernannte (1851). Das Andere, “Jesus ruft die kleinen Kinder zu sich”, wurde auf der Brüsseler Ausstellung von 1854 ausgestellt. In den folgenden Jahren entstanden Kunstwerke: “Die
Brüder Degli Uberti in der Schlacht von Monte Aperto” (1851), “Maria Stuart, vom Volke verhöhnt in Edinburgh (1854)”, “Ferruccio bei der Verteidigung von Volterra” (1854), “Erklärung Triests zum Freihafen” und “Ugon da Duino mit der Regierung von Triest betraut” (beide 1855). Anschließend errang er wieder große Erfolge mit historischen Sittenbildern, die er von 1857 bis 1868 in Antwerpen, Brüssel, Gent, Rotterdam, Lüttich und Paris ausstellte. Er wusste immer anziehende oder interessante Situationen aus Nebenvorgängen der Geschichte zu wählen, seine Figuren gut zu charakterisieren und durch die malerische Behandlung des Kostüms eine ansprechende Wirkung zu erzeugen.


Bekanntesten Gemälde des Künstlers:

  • “ Aufnahme der Mailänder nach Zerstörung der Stadt durch die Einwohner von Brescia 1162 (1857)”
  • “Beichte Ludwigs XI.” (1858)
  • “Cornelia, Mutter der Gracchen mit ihren Kindern”
  • “Tintoretto und seine Tochter”
  • “die letzten Augenblicke des Dogen Marino Faliero”
  • “Anna Erizzo, die Liebe Mahomets zurückweisend”
  • “Erasmus trifft bei Bologna auf Studenten, welche seine Werke lesen”
  • “Jugend Spinozas”
  • “Dante zu Verona von Cane della Scala empfangen”
  • “Ausfall der Mailänder gegen Barbarossa” (1863).

Die meisten dieser Bilder sind in Belgien geblieben, andere nach London
gekommen.Dell‘Acqua hat sich auch im Gebiet der Aquarelle hervorgetan. Dabei hat er außer geschichtlichen Vorgängen auch Szenen aus dem täglichen Leben der Gegenwart behandelt. Zwei dieser Darstellungen sind durch die Lithochromie – die damit ihre ersten Versuche in Belgien machte – verbreitet worden. Eine Reihe von größeren Werken führte der Künstler 1858–1866 im Palastes Miramar für den verstorbenen Kaiser Maximilian aus.

Die Darstellungen beziehen sich auf die Geschichte des Ortes:

  • “Die Kelten als die ersten Bewohner der Felsen von Miramar”
  • “Ein römisches Fest”
  • “Kaiser Leopold I. besucht das Kloster von Grignano”
  • “Erzherzog Maximilian von Österreich empfängt die Deputation,  welche ihm die Krone von Mexiko anbietet”
  • “Abfahrt des kaiserlichen Paares von Miramar”
  • “Ankunft der Kaiserin Elisabeth von Osterreich in Miramar bei
    ihrer Rückkehr von Madeira”

 

Auszug aus dem Kunstlexikon von Thieme Becker mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.

Quellen von Thieme Becker:

Meyer, Künstlerlexikon
Hippert und Linnig, P.-Gr.
Notizen von Pol de Mont.