Henry Albrecht

Henry Albrecht (geb. 30.4.1857 in Memel, 10.09.1909 in Possenhofen) war ein deutscher Illustrator.

Er vollzog zunächst eine Ausbildung zum Maschinenbauer. Anschließend trat er als Schüler, unter Ehrentraut, Thumann und Knille, der Berliner Akademie bei. Diese Studienjahre zwischen 1876 und 1881 erfuhren öfters längere Unterbrechungen, da Albrecht Illustrationen für Witzblätter wie Schalk oder Ulk gestaltete. Dadurch konnte er nicht nur seine Fähigkeiten verbessern, sondern zusätzliches Geld zur finanzierung seines Studiums verdienen. Wegen seiner Eigenständigkeit beim erlenen des Illustrieren kann man ihn zu den Autodidakten zählen. 1882 ging er nach München, er war dort wenige Monate Schüler von Otto Seitz. Seit 1883 war er ständiger Mitarbeiter der „Fliegenden Blätter“, die ihm eine Fülle von Beiträgen zu verdanken haben. Auch für die „Illustrierte Frauenzeitung“. die „Leipziger Illustrierte Zeitung“, „Die Gartenlaube“, „Schorers Familienblatt“ war Albrecht gelegentlich tätig. 1890 zeichnete er für die kurzlebige New Yorker illustrierte Zeitschrift „The Illustradet American“.

Die Illustrationen Alrechts sind fast alle ohne Modell gezeichnet. Durch die Übertragung in ein oft bedeutend kleineres Format verlieren die Illustrationen gegenüber den Originalen meist Albrechts lustige und scharfe Darstellung. Die Qualität seiner Werke ist deshalb nur aus den Originalen, aus seinen zahlreichen Skizzen, Zeichnungen und Aquarellen zu erkennen. Es ist bedauerlich, dass ihm die illustrativen Aufgaben wenig Zeit für das Malen ließen, da sich hier eine Frische der malerischen Beobachtung und Fixierung zeigte, mit denen andere längst erfolgreich paradiert hätten. Er hat sich auch als Meister der Silhouette hervorgetan. Albrecht besitzt die Große herzogl. Sachsen-Weimarische Goldene Jubiläumsmedaille.

Bedeutende Illustrationen:

  • Walter Gottheil Berliner Märchen, Berlin, Dr. P. Matthes
  • Im großen Hauptquartier 1870/71, München, Hackländer
  • Eine Rigifahrt, Stuttgart, Dewall
  • Bunte Bilder, Stuttgart
  • Der schöne Lehmann, Stuttgart
  • Manöver- und Kriegsbilder, Stuttgart, Ferschke
  • In Reih‘ und Glied, Stuttgart
  • Papa Wrangel, Stuttgart
  • Fanfara, Stuttgart, Duncker,
  • Ein Leutnant verloren, Stuttgart, Erich
  • Hurra Couleur, Stuttgart, von Schönthan,
  • Die zwei Grazien, Stuttgart
  • Die Königin der Luft, Stuttgart, Carl Hecker
  • Memoiren eines Leutnants, Stuttgart
  • Im alten Schloß, Stuttgart
  • Blaue Husaren, Stuttgart, Carl Waldmann,
  • Der Strampelpeter, Ravensburg, H. Albrecht,
  • Tier-A- B-C, Bilderbuch, Eßlingen
  • Das Oktoberfest, München
  • Romane in Kürschners Bücherschatz, Berlin.

 

Quelle:

Auszug aus Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.