John White Alexaner

John White Alexaner (geb. 7.10.1856 in Alleghany City bei Pittsburg, ges. 31.05.1915 in New York) war ein amerikanischer Porträtmaler.

Der früh verwaiste und aus ärmlichen Verhältnissen stammende John White Alexander war stets bestrebt seine künstlerischen Fertigkeiten zu verbessern. Zunächst war er in New York beim Harpers Magazine als Illustrator tätig. 1877 unternahm er eine Studienreise nach Europa, die ihn über München und Venedig nach Holland und Paris führte. In Venedig traf er mit Whistler zusammen, dessen spirituelle und auf aparte Farbharmonien ausgehende Kunst großen Einfluss auf die künstlerische Entwicklung Alexanders nahm, ebenso verinnerlichte er Eindrücke aus München und Paris. Als er 1881 nach New York zurückgekehrte dauerte es nicht lange, und er wurde für seine aparte Porträtkunst bekannt. Seine Paradedisziplin waren Damenporträts, in denen er die moderne Frau in Stellung, Bewegung und echt weiblicher Grazie mit überraschender Feinheit darstellte. Auch seine scheinbar skizzenhafte, aber auf feine farbliche Gesamteffekte ausgehende Figuration fand, wenn auch anfangs nicht ohne Widerstand, lebhafte Bewunderung. In New York malte er u. a. Oliver Wendell Holmes, John Burroughs, Henry S. Marquand und Robert Louis Stevenson. In Paris feierte er sein eigentliches Debüt und einen großen Erfolg im Salon der Société Nationale 1893 mit den Damenporträts „Noir“ und „Gris“, denen 1894 unter anderem das Porträt des Landschaftsmalers Frits Thaulow und die beiden entzückende Phantasien, „La Glace“ und „Le Piano“ folgten. Auf der Exposition décenale in Paris im Jahr 1900 war er mit „La Mère“, „Automme“ und dem Porträt Rodins, das die goldne Medaille erhielt und 1903 für das Museum in Cincinnati angekauft wurde, vertreten. Mittlerweile besitzen viele große Galerien Bilder von ihm, z. B. das Luxembourg Museum “The green
Bow”; das Metropolitan Museum of Art in New York das Porträt von Walt Whitman das Bostoner Museum of Art, “The Pot of Basil”; die Philadelphia Academy “In the Café”; die Fairrnount Park Gallery Philadelphia das Porträt von Fritz Thaulow, die Carnegie Gallery, Pittsburgh, “Femme Rose”. Er konnte sich als Wandmaler einen Namen machen. Zu seinen bekanntesten Wandbildern gehören unter anderem “The Evolution of the Book” in der Congressional Library in Washington und das Riesen-Vestibül des Carnegie Institute in Pittsburgh, für das er ein Künstlerhonorar von 1 Million Mark erhalten haben soll. Er war Mitglied der National Academy of Design.

 

Auszug aus dem Kunstlexikon von Thieme Becker mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.

Quellen von Thieme Becker:

Gabr. Mourey in The Studio XX 71 fg. mit Ill.
I sha m, American Painting.
Catal. d. l‘expos. déc. d. b. arts. Paris 1000.