Karl Albiker

Karl Albiker (geb. 16.9.1878 in Uhfingen im Schwarzwald, ges. 26.02.1961 in Ettlingen) war ein deutscher Bildhauer.

Er besuchte 1898 die Karlsruher Akadamie und lernte dort unter Professor Volz. 1899 ging er durch Rodin angeregt nach Paris. Weitere Studien folgten zwischen 1900 und 1902 in München und zwischen 1903 und 1905 in Rom. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Münchener Glaspalast 1901 (weiblicher Akt, Bronze und Stier, Gips), auf der Berliner Sezession 1901 (Marmorbüste) und auf der Karlsruher Jubiläumsausstellung 1906, ausgestellt. Die Schöpfungen des Künstlers werden den deutschen Skulpturen zugerechnet werden und wirken eindringlich individuell. Als Vorbilder hat sich der Künstler sehr talentierte, aber teilweise extreme Lehrmeister ausgesucht. Unter ihnen waren die griechischen Plastiker des 5. Jahrh. (Grabreliefs), zu den Modernen gehörte beispielsweise Rodin. Seine Arbeit ist auch von der Auffassung, die durch Marées und Hildebrand neu begründet wurde, beinflusst. Dies erkennt man am Aufbau die Grundlinien, der Betonung Horizontalen und Vertikalen und der einfachen an sich bedeutungslose Motivwahl. Er schaffte es diese Gesetzmäßigkeiten der Form so innerlich zu verarbeiten, dass sie vor dem frischen Leben, das die Form beseelt, zurück treten. An Stelle des Ausdruckes dämonischen Willens bei Rodin tritt die jugendliche Begeisterung, beispielsweise in den Idealköpfen, und die klare Charakterschilderung in seinen Porträts. An die Stelle der ruhigen Strenge bei Hildebrand tritt die Schilderung eines bescheidenen, harmonischen Daseins, das vorübergehend von zarter Freude oder mildem Schmerz erschüttert ist. Der Künstler strebte an, die Größe der Auffassung und Intensität des Gestaltens zu vereinigen.

Bedeutende Kunstwerke:

  • Idealköpfe
  • Nacktes Mädchen auf einem Polster ruhend (1904)
  • Grabrelief mit stehender Frau, die einem sitzenden Mann zum Abschied die Hand reicht, Zürich (1904)
  • Sitzendes Mädchen (1905)
  • Karyatide (1905)
  • Entwurf zu einem Grabmal mit zwei trauernden Mädchen, die eine Girlande halten (1905)
  • Bildnisbüste des Schriftstellers Hollitschei
  • Neugeborenes Kind, Terrakotta (1906);
  • Nacktes Mädchen mit Fächer, lebensgroß (1906)

 

Quelle:

Auszug aus dem Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.