Leonardo Alenza

Leonardo Alenza y Nieto (geb. 6.11.1807 in Madrid, † 30.6.1845, ebenda) war ein spanischer Maler.

Er besuchte die Akademie von San Fernando und wurde dort von Juan Rivera unterrichtet. Sein eigentlicher Lehrer aber war Francisco de Goya, dessen Werke er mit solcher Aufmerksamkeit studierte, dass er sein direkter Jünger, der Erbe seines Stils und seiner Manier zu sein scheint. Seine geistvolle feine Linienführung, seine lebhafte und kräftige Färbung erinnern an den Schöpfer der „Caprichos“. Dennoch brachte Alenza seinen eigenen Stil mit ein, was aber nicht verhindert, dass viele seiner Kopien oder Imitationen Goyas als echte Werke Goyas angesehen werden.

Die Hauptwerke Alenzas erschienen auf den Ausstellungen der Akadademie San Fernando, der er als Ehrenmitglied angehörte, und des Lyceo artistico y literario zu Madrid. Sie bestehen aus einigen historischen Schöpfungen und Genrebildern, deren Motive an Goyas Lieblingssujets erinnern. Er malte auch zahlreiche interessante Porträts, alle im Charakter Goyas, jedoch mit weniger Charme, weniger Gründlichkeit und weniger kräftiger Linienführung. Außerdem lieferte er Zeichnungen für Zeitschriften und illustrierte Sammlungen unter anderem für das „Semanario pintoresco“, für Reflejo (1843), die Zeichnungen seines „Gil Blas“ (1840 in Madrid herausgeg.) und Werke von Queredo, die von Castello veröffentlicht wurden. Er fertigte auch mehrere Radierungen im Geschmack Goyas an.

Er starb am 30.06.1845 in seiner Heimatstadt Madrid.

Bedeutende Werke des Künstlers:

  • Der Tod des Daoiz
  • Ferdinand VII. Sterbend
  • Die Thronbesteigung Isabellas II.
  • Zwei Manalas auf einem Balkon sitzend, in Gesellschaft zweier alter
    Frauen und zweier Majas
  • Ein Meuchelmord
  • Ein Geizhals, der von seinen Schätzen umgeben stirbt
  • Ein Messerduell
  • Das hl. Abendmahl
  • Ein Almosen verteilender Mönch an der Klosterpforte
  • Der Kampf
  • Die Lektüre der Zeitung
  • Gitana wahrsagend
  • Ein Karnevalsfest
  • Eine Wirtschaft
  • Herabsteigen der Gerechtigkeit (ein Nachtstück)
  • Ein Veteran, der von seinen Feldzügen erzählt
  • Café du Levant in der Calle de Alcala zu Madrid, das eine Schachpartie darstellt.
  • Selbstporträt
  • Porträt von Don Alejandro de la Peña
  • Porträt von Don Francisco Romero
  • Porträt von Torero Francisco Montes

 

Auszug aus Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.


Quellen von Thieme-Becker:

Ossorio y Bernard. Galeria biogr. de artistas españoles del siglo XIX., Madrid 1883/4.
J. Sanchez de Neira, El Toreo, 2 vol. Madrid, 1879.
Dicc. biogr. de pintores, Sevilla 3875.
Cruzaada Villaamil, El arte en España, Madrid.