PAUL SIGNAC • 1863-1935

Am 11. November 1863 in Paris geboren, sollte Paul Signac nach dem Wunsch der Eltern zunächst Architekt werden. Eine Begegnung mit den Werken von Claude Monet bestimmte ihn jedoch in den frühen achtziger Jahren, Maler zu werden. Seit 1884 beteiligte er sich an den Ausstellungen der Unabhängigen, jener Künstler also, deren Werke von der Jury für den offiziellen »Salon« zurückgewiesen worden waren oder die sich aus eigener Überzeugung einer Teilnahme am Salon enthielten. Im Kreise der Independents lernte er Seurat und Cross kennen, die ihm zu Freunden wurden. Dieses Zusammentreffen brachte ihn vom reinen Impressionismus ab. Nach dem Vorbild von Seurat ging er einer Malerei aus Punkten von reiner, unvermischter Farbe über (Pointillismus), einer Malweise, der er zeitlebens verpflichtet blieb, wennschon er sie anfangs der neunziger Jahre dahin verwandelte, statt der punktierenden Manier eine mosaikartige Fleckung aus rechteckigen Pinseltupfen einzusetzen. Die Motive seiner Bilder nahm er mit besonderer Vorliebe aus den Landschaften an der Meeresküste. Dem Meer galt seine Leidenschaft. Auf langen Reisen hat er seine Küsten immer wieder abgefahren, 1888 in Collioure das Mittelmeer entdeckt, 1892 den Rand des Atlantischen Ozeans umsegelt und das mittelmeerische Saint-Tropez gefunden, wo er sich ein Haus (La Hune – Mastkorb) bauen ließ und ein Refugium fand, in das er von Paris aus immer wieder zurückkehrte. Wissenschaftlich interessiert, wurde er neben seiner praktischen Malerei zu zum Theoretiker der sogenannten Neo-Impressionisten (Pointillisten), deren Malweise er in dem 1899 erschienenen Buch D’Eugéne Delacroix au Néo-Impressionisme nach Technik und Entwicklung aus dem Vorangegangenen darlegte.

Aus dem Buch:

Moderne Malerei: Von Renoir bis Buffet von Bodo Cichy, Juckerverlag: 1970, Seite 88

Deutsche Nationalbibliothek: http://d-nb.info/457614838