Theodre Aligny

Theodre Aligny ( geb. 6.2.1798 in Chaumes (Nièvre), † 24.2.1871 in Lyon) seit. ca. 1860 Th. Caruelle d‘Aligny genannt war ein französischer Maler und Radierer.

Er war Schüler von Jean Baptiste Regnault und Louis Etienne Watelet. In Rom lernte er die Lyoner Maler Orsel und Bonnefond und den Radierer Vibert kennen. Anschließend ließ er sich in Paris nieder, wo er 1822 erstmals mit Daphnis et Chloe im Salon ausstellte, 1831 war er mit Die Verfolgung des Druidismus unter Claudius vertreten. Zwischen 1837 und1842 stellte er weitere historische Landschaften aus, er erhielt 1837 eine erste Medaille in Paris und wurde Mitglied der Ehrenlegion. 1844 wurde er vom französichen Staat nach Griechenland geschickt, wo er den Künstlerkatalog Vues des sites les plus célèbres de la Grèce artistique dessinées sur nature et gravées par erstellte. 1845 kehrte er nach Paris zurück. 1860 ließen ihn die Lyoner Künstler, welche er in Rom kennen gelernt hatte, zum Direktor der Ecole des Beaux-Arts in Lyon ernennen. Diese Stellung hatte er bis zu seinem Tode inne.

Er unterlag, wie alle Maler der klassischen Schule, dem Einfluss Ingres. Seine Gemälde, Kohlezeichnungen, seine Bleistift- und Federzeichnungen stellen griechische und italienische Landschaften mit Rekonstruktionen antiker Denkmäler und Szenen dar, die der Mythologie, der heiligen Schrift oder Geschichte entlehnt sind. Seinen Gemälden mangelt seinen an Leben und Naturwahrheit. Trotz dessen, dass seine Farbe kühl, seine Zeichnung trocken und peinlich ist, haben sie doch Stil und eine gewisse Vornehmheit. Seine Feder- und Kohlezeichnungen besitzen nicht die Mängel seiner Malerei und sind das Beste seines Werks. Sie entzücken durch ihre ruhige Harmonie der Linien, durch die künstliche aber verständige Komposition, und durch die zierlichen Umrahmungen, die den antiken Szenen angepasst sind. Er malte auch Landschaften aus der Schweiz und aus dem Walde von Fontainebleau. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörte Jean-Baptiste Camille Corot. Er führte auch Radierungen aus, Le Blanc führt von ihm 13 Platten auf, von denen 10 zu seinen prestigeträchtigsten Werken gehören.

Seine Signatur ist: Th. Aligny oder Thre Aligny oder auch T. A. und T.
C. A. in Monogrammformen.

Er starb am 24.02.1871 in Lyon.


Werke des Künstlers in bekannten Museen und Sammlungen:

Der gefesselte Prometheus (Pariser Salon 1865), drei italienische Landschaften, Louvre Paris
Der barmherzige Samariter (Salon 1834), Museum von Amiens
Christus in Emmaus (Pariser Salon 1837), Museum von Besançon
Die Erziehung des Bacchus (1852), Museum von Bordeaux
Tod des Duguesclin, Museum von Cain
Kampf des Herkules mit der Hydra (Pariser Salon 1842), Museum von Carcassonne
zwei Landschaften, cine aus dem Park von Morfontaine bei Paris und drei Federzeichnungen, Museum von Lyon
Landschaften, im Museum von Nantes
Betender Mönch (1839), Museum von Rennes
Die Taufe Christi, Taufkapelle der Kirche von St. Paul et St. Louis, Paris
2 Landschaften mit Heiligen in St. Etienne du Mont und mehrere Zeichnungen, Sammlung der Ecole des Beaux-Arts

 

Auszug aus dem Kunstlexikon von Thieme Becker mit Abänderungen durchgeführt von Johannes Walz.

Quellen von Thieme Becker:

G. Planche, Etudes s. l‘Ecole franç. (1831 bis 52) Paris 1855 I u. II.
Ch. Clément, Etudes s. I. Beaux Arts en France, Paris 1865 p. 383.
Meyer, Gesch. d. französ. Mal. p. 765 u. Künstlerlexikon
Bellier-Auvray, Dict. (mit einer Liste seiner Werke).
Le Blanc, Manuel. – V. Fourne I, Artistes contemp. – Gaz. d. Beaux Arts XI 138, XVI 387, XVIII 282.
Invent. d. richesses d‘Art: Prov. Monum. civ. I 273, Paris, Monum. relig. p. 306.
The Art Journal 1871 p. 165.
Fa bisc h, Discours pron. aux funérailles de T. C. d. A (Revue d. Lyonnais 1871, I 190).
Ménard, Aligny et le paysage hist. (l‘Art XXVIII 251).
Nouv. Arch. d. l‘Art franç. 1897 p. 301 1900 p. 272.
E. Michel (Gr. Encyclopédie).